Menschen fehlt zunehmend das Geld für Essen und Energie - Handeln statt quatschten ist angesagt
Für fast ein Drittel der Menschen sind kurzfristige Ausgaben in Höhe von 1.150 Euro nicht stemmbar. Nach der aktuellen Untersuchung des Statistischen Bundesamtes fehlten im vergangenen Jahr 31,9 Prozent der Bevölkerung finanzielle Rücklagen für unerwartete Rechnungen, wie die Reparatur am Auto oder Rückzahlungen für Heizkosten.
Der Landesvorsitzende der CDA Saarland, Marc Speicher MdL, der auch Mitglied des CDU-Bundesvorstandes ist, erklärt: „Wir fordern dringend gezielte Maßnahmen von der Landes- und der Bundesregierung. Die Zahlen machen deutlich, dass vielen Menschen einfach ein ordentliches Einkommen fehlt, um überhaupt Rücklagen bilden zu können. Das ging lange Zeit gut, weil viele Konsumgüter relativ günstig waren. Die explorierenden Energie- und Lebensmittelpreise treiben jetzt viele Haushalte in die Ecke und in akute Not. Erste Tafeln hier bei uns daheim im Saarland nehmen schon niemanden mehr auf. Und die Zahlen des Statistischen Amtes im Saarland zeigen, dass die Preise für Lebensmittel mit im August 2022 einem Anstieg zum Vorjahr um über 15% gerade durch die Decke gehen. Die Preise bei Discountern sind gefühlt noch stärker gestiegen.
Vielleicht braucht es manchmal auch eine bessere Sparmentalität, aber mit kleinen Einkommen lässt sich kaum etwas auf die hohe Kante legen. Und das betrifft ein Fünftel der Bevölkerung. Sie hatten 2021 ein Nettoeinkommen von unter 16.300 Euro im Jahr.
Das zeigt deutlich: Kurzfristig müssen sich die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung auf diese Einkommensgruppe konzentrieren. Die finanziellen Sorgen und Belastungen dieser Menschen müssen dringend ernst genommen werden. Langfristig müssen wir in Deutschland und im Saarland den Niedriglohnsektor überwinden – das geht am besten über eine höhere Tarifbindung. Hier können wir alle etwas bewegen, aber auch die Politik. Zum Beispiel bei der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Und nun kurzfristig durch gezielte Maßnahmen für die arbeitende Bevölkerung, die trotzdem zu über 20% mit weniger als 2.500 Euro brutto heimgehen muss. Wir fordern die saarländische Landesregierung auf, eigene Konzepte vorzulegen und Druck auf die Bundesregierung auszuüben.
Speicher: „Durch die monatelange Kakophonie, zum Beispiel zur Gasumlage, die Verschleppung bei der Verbreiterung des Stromangebots durch Kohle und Kernenergie sowie insbesondere durch Gießkanne statt gezielten Maßnahmen für die, die es nötig und verdient haben, ging wertvolle Zeit verloren. Handeln statt quatschten ist jetzt angesagt. Die Landes- und Bundesregierung müssen dringend handeln und nicht auf Ablenkungsmanöver wie einen sogenannten Energiedeckel setzen, der rechtlich wie praktisch schon jetzt erkennbar auf erhebliche Probleme und zeitliche Verzögerungen stößt.“
Marc Speicher, MdL
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